Hexenschuss

Mann erleidet Hexenschuss und stützt sich auf Sofa ab

Was ist ein Hexenschuss?

Aus heiterem Himmel, nach einer ruckartigen oder ungeschickten Bewegung: ein typischer Hexenschuss macht seinem Namen alle Ehre. Der akute Schmerz im unteren Rücken tritt plötzlich auf und ist meist sehr heftig. Häufig tritt der Schmerz einseitig auf, oft kommt das Gefühl einer Blockierung im Lendenwirbelbereich hinzu. Medizinisch wird der Hexenschuss Lumbago oder Lumbalgie genannt. 

Sind auch Sie davon betroffen? Leider verschwindet der Schmerz zwar nicht so plötzlich wie er auftaucht, dennoch gibt es gute Nachrichten: Bei den meisten Menschen haben sich die Beschwerden innerhalb weniger Tage oder Wochen wieder erledigt. Es gibt gute Behandlungsmöglichkeiten. 

Typisch für den Hexenschuss ist, dass er "nur" Schmerzen mit sich bringt. Sollten Symptome wie Taubheit oder Kribbeln hinzukommen, dann ist ärztliche Rücksprache geboten. Ebenso, wenn der Schmerz nach einem Sturz oder Unfall auftritt, in die Arme oder Beine ausstrahlt oder länger als zwei Tage nicht nachlässt.

Frau mit Rückenschmerzen greift sich an den unteren Rücken

Ursachen eines Hexenschusses

Oberflächlich betrachtet ist natürlich die Bewegung, die den Hexenschuss auslöst, die Ursache für Ihre Schmerzen. Doch die wirklichen Gründe liegen tiefer. So kann die Bewegung die Wirbelgelenke minimal verschieben oder blockieren oder die Muskeln zerren bzw. verspannen. Meist summieren sich mehrere kleine Fehlhaltungen, ungünstige Bewegungen und eine schwache Muskulatur zu einer insgesamt ungünstigen Gesamtsituation – die Bewegung, die den Hexenschuss auslöst, ist dann meist nur der bekannte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt: Die beanspruchten Nervenwurzeln im Lendenwirbelbereich schlagen Alarm und melden, dass etwas nicht stimmt.

Muskelverspannungen und -zerrungen

In vielen Fällen liegen Muskelverspannungen bzw.
-zerrungen dem Hexenschuss zugrunde. Doch was genau ist eine Muskelzerrung? Jeder Muskel verkürzt sich beim Anspannen und verlängert sich wieder beim Entspannen. Die Muskelfasern sind also von Natur aus dehnbar. Werden sie allerdings überdehnt, nehmen sie Schaden und müssen sich wieder regenerieren. Genau solch eine Überdehnung kann bei der ruckartigen oder ungeschickten Bewegung passieren, die den Hexenschuss auslöst. Die Gefahr hierfür steigt, je weniger der Muskel Bewegung gewohnt ist oder je belasteter er im Alltag ist.

Eingeklemmte Rückennerven

Schon eine minimale Verschiebung des Wirbelgelenks kann die Rückennerven beeinträchtigen, sie irritieren oder sogar einklemmen. Im Lendenwirbelberich ist dann häufig auch der Ischiasnerv betroffen – ist dies der Fall, liegt kein Hexenschuss vor, sondern eine Ischialgie bzw. Lumboischialgie. Im Gegensatz zum Hexenschuss strahlen die Schmerzen dann häufig in ein Bein, seltener auch in beide Beine aus. Allerdings ist es auch möglich, dass ein Hexenschuss zusätzlich zur Ischialgie auftritt.

Hexenschuss oder Bandscheibenvorfall?

Ein Bandscheibenvorfall geht häufig ebenfalls mit Muskelschmerzen einher, ist aber komplexer und benötigt möglicherweise andere Therapien. Auch wird er seltener von einer abrupten Bewegung ausgelöst. Sollten Ihre Rückenschmerzen ausstrahlen, kann dies ein Hinweis auf einen Bandscheibenvorfall sein, ebenso wie Kribbeln, Lähmungs- oder Taubheitsgefühle. Zuverlässig zwischen Bandscheibenvorfall und Hexenschuss unterscheiden kann letztlich nur eine ärztliche Diagnose.

Überbeanspruchung und mangelnde Bewegung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass meist Überbeanspruchung und falsche bzw. zu wenig Bewegung den Beschwerden vorausgehen, egal, ob sie Muskeln, Nerven oder Bandscheiben betroffen sind. Sei es, dass Ihr Rücken etwa durch das Heben von Lasten oder durch schwere körperliche Arbeit stark beansprucht ist oder dass er im Gegenteil auf Grund von zu wenig Bewegung bereits auf vergleichsweise geringe Aktivität mit Schmerzen reagiert – ein schmerzender Rücken braucht und verdient Ihre Aufmerksamkeit, damit die Beschwerden nicht chronisch werden.

Arzt im weißen Kittel im Patientengespräch

Erste Hilfe bei Hexenschuss

Die Hexenschuss-Schmerzen sind meist sehr heftig. Vielleicht ist Ihr erster Gedanke: ab zum Arzt und eine Spritze holen! Vielleicht auch: Schnell eine Schmerztablette! Als Sofortmaßnahme ist dies sinnvoll, jedoch sollte die Einnahme von Schmerztabletten über einen längeren Zeitraum immer mit einem Arzt oder Ärztin abgesprochen werden. Häufig liegt dem Hexenschuss ein rein muskulärer Schmerz zugrunde und dieser lässt sich wirksam und schnell auch auf sanftere Weise lindern. Die Wärmetherapie sowie sanfte Bewegungen zur Lockerung der Muskulatur haben sich hier bewährt.

Sofortmaßnahmen: Wie verhält man sich nach einem Hexenschuss?

Viele Betroffene beschreiben, dass eine Stufenlagerung ihnen umgehend Erleichterung verschafft. Sie legen Rücken und Kopf gestreckt auf eine Gymnastikmatte oder auf den Boden und legen die Unterschenkel auf einem Stuhl oder Gymnastikball so hoch ab, dass die Knie einen rechten Winkel bilden. Diese Position halten sie etwa zehn Minuten lang, so dass die Rückenmuskulatur entspannt. Die Stufenlagerung kann mehrmals täglich und selbstverständlich auch begleitend zu weiteren Behandlungsmaßnahmen angewendet werden.

Selbsthilfe: Wärmeanwendungen und sanfte Bewegungen

Haben Sie bei einem Hexenschuss instinktiv das Bedürfnis nach Wärme? Dann hören Sie auf Ihren Körper! Wärmeanwendungen schaffen in der Tat häufig schnelle Linderung, gerade bei schmerzenden Muskeln. Alles, was der Verkrampfung und Verhärtung entgegenwirkt, ist gut. Versuchen Sie, trotz Schmerz nicht zu erstarren und mit wenigstens minimaler Bewegung die Muskulatur zu aktivieren. Atmen Sie bewusst zur schmerzenden Stelle hin, auch dies kann bereits Entlastung bei Hexenschuss bringen.

Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?

Sollte Ihr Hexenschuss schlimmer werden und auch nach zwei bis drei Tagen unvermindert stark bleiben, dann ist ein Besuch in der Arztpraxis geboten. Natürlich können Sie auch bereits früher eine professionelle Meinung bei Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin einholen – hören Sie auf Ihren Körper und Ihr Gefühl. Möglicherweise hat Ihr Rückenschmerz andere, behandlungsbedürftige Ursachen. Auch wenn sie weitere ungewohnte Symptome oder Ausfallerscheinungen feststellen, reicht die Selbsttherapie nicht mehr aus. Dann sind eine umfassendere Diagnose und spezifischere Therapie vonnöten.

Frau mit Rückenschmerzen legt eine Wärmflasche auf den unteren Rücken auf

Weitere Behandlungsmöglichkeiten bei Hexenschuss

Haben Sie den ersten Schreck des Hexenschusses hinter sich und die ersten Sofortmaßnahmen angewendet? Dann bleiben Ihnen noch immer viele Möglichkeiten, ihrem Hexenschuss ein Ende zu setzen. Neben Therapien mit verschreibungspflichtigen oder frei verkäuflichen Schmerzmitteln und professioneller Physiotherapie gibt es weitere Behandlungen, die Sie selbst durchführen können. Darüber hinaus gibt es einfache, alltagstaugliche Präventionsmaßnahmen, mit denen Sie wirksam verhindern können, dass der Hexenschuss wiederkommt.

Medikamentöse Therapie

Eine beliebte Behandlung bei Hexenschuss sind Schmerzmittel zum Einnehmen oder Auftragen. Sie reduzieren die Schmerzsignale, die Ihr Lendenwirbelbereich an das Gehirn sendet und können auf diese Weise wertvolle Entspannung verschaffen. Verschiedene Wirkstoffe sind auf dem Markt, und ein Gespräch mit dem Apotheker oder der Apothekerin hilft, das Passende zu finden. Bitte beachten Sie: Über einen längeren Zeitraum sollten Sie die Schmerzmittel ohne ärztliche Rücksprache nicht anwenden. Langfristig helfen Sie sich mit natürlicheren, auch vorbeugenden Maßnahmen meist schonender.

Physiotherapie

Ist der erste Hexenschuss-Schmerz gelindert, ist sanfte Bewegung sinnvoll. Ruhe und Schonung sind bei Hexenschuss langfristig keine Hilfe und können ihn sogar begünstigen. Es gilt vielmehr, aktiv ungünstige Schonhaltungen zu vermeiden und zu rückengesunder Bewegung zurückzukehren. Physiotherapeutische Anleitung kann dabei entscheidend unterstützen – sprechen Sie ggf. mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin darüber. Verspricht die Physiotherapie in Ihrem Fall Erfolg und wird ärztlich verordnet, dann übernimmt die Krankenkasse die Kosten dafür.

Wärmetherapie

Ein Hexenschuss ist häufig "nur" ein Muskelschmerz. Das heißt: Er ist möglicherweise sehr stark, dafür aber auch sehr gut behandelbar. Das Gebot der Stunde ist Entspannung. Wärme ist dabei eine mächtige Helferin: Sie löst die verkrampften oder gezerrten Muskeln. Das bringt nicht nur Wohlgefühl, sondern auch einen messbaren medizinischen Effekt. Die Durchblutung steigert sich, so dass die betroffene Stelle besser versorgt wird – ein Extra-Energieschub für das beanspruchte Gewebe, der dazu anregt, dass es sich wieder normalisiert. Wärmetherapie gibt es in verschiedenen Darreichungsformen, von Wärmflaschen und -kissen bis hin zu Pflastern oder Wärmealben zum gezielten Auftragen.

Tipps zur Schmerzprävention im Alltag

Ein bewegliches Ziel ist schwer zu treffen. Das gilt auch und vor allem für den Hexenschuss. Vermeiden Sie starre Körperhaltungen über eine lange Zeit und bleiben Sie aktiv. Wenn Sie im Sitzen arbeiten, stehen Sie öfter mal auf, dehnen und strecken Sie sich oder machen Sie bewusst einen Buckel. Auch einfache Maßnahmen wie tägliche Spaziergänge und Treppensteigen statt Aufzugfahren vermeiden Rückenprobleme. Ein gesundes Körpergewicht hilft außerdem: Übergewicht ist eine Dauerbelastung für den Rücken.

Blau-rote Produktverpackung der Wärmesalbe Finalgon Wärmesalbe DUO

Soforthilfe bei Hexenschuss: Finalgon Wärmesalbe DUO

Ein Turbo für die Wärmetherapie bei Hexenschuss – völlig ohne Verbrennungsgefahr – ist Finalgon Wärmesalbe DUO. Gerade in den ersten beiden Tagen, wenn der Schmerz am stärksten ist, kann sie die Verspannungen lösen und die Beschwerden effizient lindern. Bereits nach 20-30 Minuten ist die maximale Wirkung erreicht und die Entspannung kann beginnen, direkt dort, wo der Schmerz sitzt. Durch die Wirkstoffkombination aus Nonivamid und Nicoboxil ist Finalgon Wärmesalbe DUO das Mittel der Wahl bei akutem Hexenschuss.

FAQ

Pflichttexte

Finalgon® CPD Wärmecreme. Wirkstoff: Cayennepfeffer-Dickextrakt. Anwendungsgebiet: Pflanzliches Arzneimittel zur äußerlichen Behandlung von Muskelschmerzen. Äußerlich angewendet zur Linderung von Muskelschmerzen im Bereich der Schulter, Hals- und Lendenwirbelsäule, bei Weichteilrheumatismus und Verspannungen. Warnhinweis: Enthält Propylenglycol, Wollwachs, Cetylstearylalkohol und Rosmarinöl. Apothekenpflichtig.

Finalgon® Wärmecreme DUO. Wirkstoffe: Nonivamid und Nicoboxil. Anwendungsgebiet: Zur Förderung der Hautdurchblutung bei Muskel- und Gelenkbeschwerden. Warnhinweis: Enthält Cetylstearylalkohol, Stearylalkohol, Sorbinsäure, Macrogolglycerolricinoleat und einen Duftstoff mit Allergenen (Amylcinnamal, Benzylalkohol, Benzylsalicylat, Zimtaldehyd, Zimtalkohol, Citral, Citronellol, d-Limonen, Eugenol, Geraniol, Isoeugenol, Linalool). Packungsbeilage beachten. Apothekenpflichtig.

Finalgon® Wärmesalbe DUO 4 mg/g + 25 mg/g Salbe. Wirkstoff: Nonivamid u. Nicoboxil. Anwendungsgebiet: Zur Förderung der Hautdurchblutung bei Muskel- u. Gelenkbeschwerden; zur Behandlung von akuten Schmerzen im unteren Rückenbereich ohne Anzeichen eines neuropathischen Ursprungs; zur Förderung der Hautdurchblutung vor der kapillaren Blutentnahme, z. B. aus dem Ohrläppchen od. der Fingerkuppe. Warnhinweis: Enthält Sorbinsäure und einen Duftstoff mit Allergenen (3-Methyl-4-(2,6,6-trimethylcyclohex-2-en-1-yl)but-3-en-2-on, Amylcinnamal, Amylcinnamylalkohol, Anisylalkohol, Benzylalkohol, Benzylbenzoat, Benzylcinnamat, Benzylsalicylat, Zimtaldehyd, Cinnamylalkohol, Citral, Citronellol, Cumarin, d-Limonen, Eugenol, Farnesol, Geraniol, Hexylcinnamaldehyd, Hydroxycitronellal, Hydroxymethylpentyl-cyclohexencarboxaldehyd, Isoeugenol, Lilial, Linalool, Methylheptincarbonat, Eichenmoos, Baummoos).

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Zentiva Pharma GmbH,
65927 Frankfurt am Main
Stand: März 2023.